The­men­stamm­tisch mit Dr. Fried­helm Fink und der Yucon Arc­tic Ultra

Am Limit und dar­über hin­aus: Dr. Fried­helm Fink und der Yucon Arc­tic Ultra

Tief beein­druckt und bis­wei­len sprach­los folg­ten 30 BDS-Mit­glie­der in der Stifts­scheu­er den Erzäh­lun­gen Fried­helm Finks, der sei­ne Zuhö­rer mit sei­nen Schil­de­run­gen weit weg ins fer­ne Yukon-Tal mit­nahm.

End­lo­se Wei­ten, tief­ver­schnei­te Wäl­der, extre­me Tem­pe­ra­tu­ren von -40 Grad Cel­si­us, eine schier unfass­ba­re kör­per­li­che und men­ta­le Leis­tung: Dort, wo einst das Gold­fie­ber kur­sier­te, macht sich all­jähr­lich eine klei­ne Grup­pe Extrem­sport­ler zu Fuß auf eine 700 km lan­ge Rei­se. Weit weg von sei­ner beruf­li­chen Pas­si­on im Kirch­hei­mer Ärz­te­haus such­te der 55-jäh­ri­ge Medi­zi­ner und Fami­li­en­va­ter im Nord­os­ten Cana­das die Her­aus­for­de­rung.

“Wer mei­ne Moti­va­ti­on ver­ste­hen möch­te, muss in mei­ne Bio­gra­fie schau­en”, so Fink. Schon in frü­hes­ter Jugend such­te der jun­ge Fried­helm die unge­wöhn­li­che Her­aus­for­de­rung, als er, ohne über­haupt ein Fahr­rad zu besit­zen, den Ent­schluss fass­te, gemein­sam mit sei­nen Freund ins 180 km ent­fern­te Col­mar zu radeln. Die­ser Vor­satz wur­de – wen wun­dert es – genau­so umge­setzt wie zahl­rei­che Mara­thon­läu­fe, Klet­ter­tou­ren und Berg­be­stei­gun­gen. Die Teil­nah­me am Yukon Ultra im Febru­ar die­sen Jah­res als logi­sche Kon­se­quenz? Das Stre­ben nach kör­per­li­cher Höchst­leis­tung, die Suche nach Ein­sam­keit, der Kampf mit sich selbst, aber auch das Erle­ben einer Natur­schön­heit, in der der Mensch im Grun­de nichts zu suchen hat waren die Grün­de, das unge­wöhn­li­che Aben­teu­er zu suchen.

Unter­stützt durch beein­dru­cken­de Fotos und der ZDF-Repor­ta­ge von Claus-Peter Sieg­loch wur­den die Zuschau­er in eine fas­zi­nie­ren­de und unbe­kann­te Welt ent­führt, in der men­ta­le Stär­ke und der unbe­ding­te Wil­le das Ziel zu errei­chen bis­wei­len auch über gesund­heit­li­che Unver­sehrt­heit gestellt wird. Ein Schnee­sturm zwang Fink am sieb­ten Tag, nach einem 18-stün­di­gem Marsch ohne Schlaf und ins­ge­samt 320 km zum Auf­ge­ben. Gewon­nen hat er jedoch ohne Fra­ge, vor allem an Aner­ken­nung bei den Zuhö­rern, die ihn beim anschlie­ßen­den gemüt­li­chen Bei­sam­men­sein mit zahl­rei­chen Fra­gen bestürm­ten.

16.11.11